Loslassen und die Kontrolle mal abgeben

Loslassen und die Kontrolle mal abgeben

Dieses Thema fühlt sich für mich wie eine echte Achterbahn an. Es gibt Tage, da fühle ich mich frei und schwerelos (Wicked-Fans haben jetzt sicher einen Ohrwurm) und es gibt Tage, da würde ich am liebsten jedes kleinste Detail kontrollieren und kann mich nur schwer davon lösen. Wenn dann etwas Unerwartetes passiert, kann ich oft nur schwer damit umgehen beziehungsweise brauche eine ganze Weile – am besten nur für mich selbst – um mit der neuen/anderen Situation klarzukommen und warm zu werden.
Doch eigentlich will ich so nicht sein.
Ich wäre gerne immer cool und gelassen. Das ist harte Arbeit und ein Stück weit auch meine Charaktereigenschaft, die sich vielleicht gar nicht komplett ändern lässt und das ist ok so. Mit der Zeit habe ich ein paar Dinge rausgefunden, die helfen. Die wichtigen und richtigen Stellschrauben sozusagen.
Natürlich bin ich nicht einfach so darauf gekommen. Es war kein leichter Prozess, aber ich habe gemerkt, dass je mehr ich selbst kontrollieren will (was zum größten Teil gar nicht in meiner Macht steht) desto mehr hatte ich das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Egal wie viel ich mir notierte, Reminder, To-Do-Listen, Post It’s – gefühlt half alles nichts.
Doch was war der eigentliche Grund für die immer schwerer wiegende Last auf meinen Schultern? Mein Ego. Mein Anspruch an mich selbst, aber auch mein Anspruch an andere. Wie ich sie und die Situationen die alles umgeben, gerne hätte. Einfach zu vertrauen fiel mir schwer. Ich wollte, dass die Dinge so laufen, wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt hatte. Doch so funktioniert das Leben nunmal nicht.

Also wie habe ich es geschafft aus diesem Teufelskreis wieder herauszukommen?

Als allererstes kam mir (witzigerweise) eine Parallele in den Sinn, die erstmal so gar nichts mit dem Thema zu tun hat:
Vor ein paar Jahren musste ich gesundheitsbedingt für mehrere Monate auf Milchprodukte und Gluten verzichten. Als der Arzt das zu mir sagte, war ich erst einmal richtig frustriert und dachte „Was kann ich denn jetzt überhaupt noch essen?“ Und dann ist es mir im Endeffekt überhaupt nicht schwer gefallen, denn es gab noch so viel anderes Leckeres, dass mich jeden Tag satt gemacht und erfüllt hat.
Diese Erkenntnis hat mich auf die richtige Idee gebracht – ich habe mir ab diesem Zeitpunkt vorgenommen mich mehr auf die Dinge zu fokussieren die ich kontrollieren kann als auf die, bei denen es schlicht unmöglich ist. In meinem Journal habe ich also eine Liste angelegt, was ich selbst in der Hand habe.
Hier ein kleiner Auszug als Inspiration:
  1. Meine Gesundheit
  2. Mein Auftreten/Meine Ausstrahlung
  3. Meine Tagesplanung/Prio 3 To-Do’s
  4. Achtsamkeit/Zeit für mich
Bis ich dorthin kam, hat es eine Weile gebraucht. Denn natürlich schossen mir erstmal Gedanken durch den Kopf wie „Was, wenn von außen so viele Termine kommen, dass du gar keine Zeit für eine Yoga-Einheit hast?“ Es fiel mir schwer, den inneren Kritiker auf stumm zu schalten. Also schrieb ich und schrieb ich – ohne groß nachzudenken und reduzierte die Liste am Ende auf das für mich Wesentliche. Diese Technik hat mir auch geholfen meine Stress-Trigger zu erkennen. Wann werde ich angespannt? 
In welchen Situationen schwenken meine Gedanken ins Negative? Wodurch lasse ich mich stressen?
Hier hilft es, im Alltag einige Zeit lang aktiv wahrzunehmen, vielleicht sogar ein Stress-Trigger-Tagebuch zu führen. Das hat gleich den doppelten Nutzen, dass man z.B. in einer separaten Spalte notieren kann, wie man gerne reagieren würde. Oft kommt eins zum anderen und irgendwann ist die Anspannung einfach nur riesig groß. Und manchmal werden (negative) Gedanken viel lauter, als sie eigentlich sein sollten. Das alles zu notieren bringt dir den nötigen Abstand.
Als ergänzende Methode habe ich noch eine Affirmation für den Tag ergänzt. Manchmal habe ich eine Karte aus einem Kartendeck gezogen und mir auf den Schreibtisch gelegt.
Ich nutze gerne dieses hier:
Mondmantras – Kleine Momente der Achtsamkeit https://amzn.to/2YcO1Y7
Manchmal habe ich mir 1-3 Affirmationen in mein Journal geschrieben. Oft kam tatsächlich vor „Ich habe die Kontrolle über mein Leben“ und auch „Ich erlaube mir, ganz ich selbst zu sein.“
Wie bei allen Affirmationen ist es wichtig, dass du es ganz genau fühlst. Mit all deinen Sinnen. Falls du so gar nichts spürst, dich vielleicht sogar dagegen sträubst und dir vorkommst, als gaukelst du dir nur selbst was vor – formuliere um! Hole dir Inspirationen und sage es in deinen eigenen Worten. Und dann wenn du ein bisschen Gänsehaut hast und ein Kribbeln spürst, weißt du genau: Du bist auf dem richtigen Weg. Du hast die Kontrolle.

 

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