Das ist mir egal

Das ist mir egal

Das ist mir egal

Immer wenn mir jemand sagt “Dafür habe ich keine Zeit” ergänze ich in meinem Gedanken “Nein, Zeit hast du schon, du willst dir nur keine nehmen”. Und das ist ja auch ok. Es gibt manchmal wirklich wichtigeres. Manchmal ist es aber auch einfach eine Ausrede aus Bequemlichkeit. Wenn wir ganz ehrlich mit uns selbst sind, machen wir das doch alle, oder? Ein wenig nervt es mich, dass ich so denke. Es ist fast genau so wie das im Kopf korrigieren wenn jemand “Sinn machen” sagt und ich denke “es heißt Sinn ergeben” oder jemand KöniG mit G hinten sagt und nicht superduperkorrekt KöniCH. Manchmal wünsche ich mir, solche Sachen einfach nicht zu wissen, dann wäre mein Leben vielleicht einfacher. So sehe ich es als Motivation weniger zu korrigieren, denn das ist gar nicht meine Aufgabe, sondern mich auf das wirklich Wichtige zu fokussieren.

Und der Rest? Der war mir egal. Wirklich egal.

Ich bin Sternzeichen Steinbock und mache den Charaktereigenschaften oft alle Ehre. Ich bin zurückhaltend und ruhig, gern für mich und allein (aber nicht einsam). Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich es durch – egal wie viele Steine mir in den Weg gelegt werden. Das ist manchmal toll und manchmal für alle Beteiligten einfach nur anstrengend. Denn oft gehe ich dabei auch so sehr über meine Grenzen, dass es mir überhaupt nicht mehr gut geht. Ich habe gerne einen Plan und den Durchblick. Wenn dann etwas Unvorhergesehenes passiert, kann ich in der Situation selbst nur schwer damit umgehen. Ich brauche dann Zeit alleine um alles in meinem Kopf zu sortieren. Manchmal viel Zeit. Danach sieht die Welt schon wieder anders aus. Organisiert wie ich bin, liebe ich meine To-Do-Listen über alles! Für jeden Lebensbereich gibt es eine und ich freue mich so richtig, wenn ich viel abhaken kann. Natürlich gibt es auch vor jedem Urlaub eine Packliste und eine Aufgabenliste auf der steht, was noch alles vor Abreise zu erledigen ist.

Bisher habe ich mich immer 1-2 Wochen vorher an die Planung und Vorbereitung gemacht. Nur dieses Mal nicht… Ich hatte einfach keine Zeit! Wow. Dass ich das mal schreibe, hätte ich nie gedacht. Und ja, wenn man es genau betrachtet hat mein Tag immer noch 24 Stunden und natürlich hätte ich irgendwann ZEIT gehabt. Aber Energie? Fehlanzeige. Die Nächte mit meiner Tochter, die nun ein halbes Jahr ist, sind immer mal wieder sehr anstrengend. Ich glaube alle Eltern kennen es. Vielleicht schlafen manche Babys schnell durch, aber dann gibt es andere Baustellen und ich glaube egal wie der Babyschlaf ist – jeder kennt das Gefühl so müde zu sein, dass man kaum geradeaus gucken kann. Dieses Level der Müdigkeit habe ich pünktlich vorm Urlaub erreicht. Deswegen war’s dann nix mit der super ausgeklügelten Planung. Ein paar Sachen, die ich routinemäßig schon im Schlaf (haha) drin habe, gingen natürlich prima nebenher.

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Und der Rest? Der war mir egal. Wirklich egal. Dieses Gefühl hatte ich noch nie. Und als mir das so richtig bewusst wurde habe ich es gefeiert. Gefeiert ohne Ende. Ich, die immer alles perfekt geplant haben will, jede Eventualität im Kopf fünfmal durchgeht und so für alle Szenarien gewappnet ist… mir war tatsächlich egal ob es im Urlaub regnet und ich keine Regenjacke dabei habe oder ob der Rest Creme in der Tube noch reicht. Für andere vielleicht völlig normal, aber mein Gehirn ist sonst mit diesen Überlegungen dauerbeschäftigt und das ist ultra anstrengend. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich so richtig tiefenentspannt sein kann – obwohl Zuhause eine ellenlange To-Do-Liste auf mich wartet. Ok, dann wartet sie eben bis ich wiederkomme.

Der Urlaub war sowas von entspannt. Weil ich entspannt war. Das Baby war entspannt und der Mann sowieso. Ich versuche dieses “Einfach mal machen ohne alles zu zerdenken” zu konservieren und so abzuspeichern, dass ich es immer wieder fühlen kann. Vielleicht liegt es an den sagenumwobenen Stillhormonen und geht irgendwann vorbei. Vielleicht sind aber auch schon viele Tabs in meinem Gehirn unter der Kategorie “Baby” offen und die anderen sind nur zweitrangig. Egal wie, ich hoffe so sehr es bleibt so entspannt und ich traue mich öfter einfach mal zu machen. Denn es könnte ja richtig gut werden!

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Vorbei rast die Zeit

Vorbei rast die Zeit

Vorbei rast die Zeit

Ich bin beim Stillen oft am Handy. Auch jetzt gerade. Die Zeit nutze ich um Nachrichten zu beantworten, wichtige Mails zu schreiben und einfach mal zu „daddeln“, also Instagram zu checken und ein paar News zu lesen. Denn wenn meine Tochter wach ist, lege ich das Handy zur Seite. Selbst wenn ich Fotos machen möchte steht die „richtige“ Kamera fast immer in Griffweite und ich mache lieber ein gutes Bild als zehn Schnappschüsse. (Natürlich können die Handys heute super viel, aber für mich persönlich ist es mit der Kamera einfach schöner). Das ist meine Digital Detox Zeit. Dann bin ich wirklich nur im Hier und Jetzt und lasse mich nicht von Textnachrichten oder Social Media ablenken.

Doch beim Stillen wurde der Griff zum Handy schon zum Automatismus. Ich starrte immer aufs Display und hoffte insgeheim sogar manchmal, dass das Stillen noch etwas länger dauert – damit ich auch alle Nachrichten beantworten und nochmal kurz bei Instagram ein paar Stories schauen kann.

Bis ich das Handy mal wieder irgendwo liegen gelassen hatte wo ich nicht drankam. Festgetackert am Sofa.

Nichts in der Nähe. Und dann starrte ich auf diese süßen kleinen Ohren, die beim Nuckeln so süß wackeln, atmete den Babyduft ein und fasste den Beschluss: mindestens(!) einmal am Tag ist auch das Stillen tagsüber frei von Ablenkungen. Dann gibt es nur meine Tochter und mich. Eine intensive Kuscheleinheit. Denn es stimmt was alles immer sagen: sie werden so schnell groß! Und auch die Stillzeit ist nicht unendlich. Ich weiß noch nicht wie lange ich wohl Stillen werde und ob meine Tochter nicht vielleicht auch zu jenen Babys gehört die sich ganz plötzlich selbst abstillen. 

Wenn es soweit ist will ich jedenfalls sagen können: ich habe es genossen und es war eine schöne Zeit. Ich will mich daran erinnern können. An dieses Ohrenwackeln und die Geräusche. An den schönen Duft und die Wärme am Bauch. Als Mama bekomme ich hin und wieder mal einen sentimentalen Schub. Dann kann ich mir im Leben nicht vorstellen irgendwann die nächste Kiste Babyklamotten wegzupacken weil alles zu klein geworden ist oder eben irgendwann nicht mehr zu stillen. Und gleichzeitig ist es gut und natürlich, dass es so kommt. Dann gibt es mindestens genau so viele Momente in denen ich mich riesig auf alles freue, was noch so kommen wird.

All das ist wieder mein größter Reminder den Moment zu genießen.

Das was jetzt gerade passiert. Sich zwar gerne zu erinnern, aber doch nicht zu sehr im Gestern zu hängen. Sich auf morgen freuen ohne allzu große Zukunftspläne zu haben. Meine Träume für die Zukunft sind da und das ist gut so. Aber das Leben, das spielt in diesem Moment. Also lege ich jetzt das Handy wieder mit einem Lächeln zur Seite und atme diesen himmlischen Babyduft ein. Ich bin so unglaublich dankbar Mama sein zu dürfen und das fühle ich jeden Tag ganz tief in meinem Herzen. Das macht mich emotionaler, empathischer, weicher und schenkt mir so viel Liebe, die ich hinaus in die Welt tragen darf.

Loslassen und die Kontrolle mal abgeben

Loslassen und die Kontrolle mal abgeben

Dieses Thema fühlt sich für mich wie eine echte Achterbahn an. Es gibt Tage, da fühle ich mich frei und schwerelos (Wicked-Fans haben jetzt sicher einen Ohrwurm) und es gibt Tage, da würde ich am liebsten jedes kleinste Detail kontrollieren und kann mich nur schwer davon lösen. Wenn dann etwas Unerwartetes passiert, kann ich oft nur schwer damit umgehen beziehungsweise brauche eine ganze Weile – am besten nur für mich selbst – um mit der neuen/anderen Situation klarzukommen und warm zu werden.
Doch eigentlich will ich so nicht sein.
Ich wäre gerne immer cool und gelassen. Das ist harte Arbeit und ein Stück weit auch meine Charaktereigenschaft, die sich vielleicht gar nicht komplett ändern lässt und das ist ok so. Mit der Zeit habe ich ein paar Dinge rausgefunden, die helfen. Die wichtigen und richtigen Stellschrauben sozusagen.
Natürlich bin ich nicht einfach so darauf gekommen. Es war kein leichter Prozess, aber ich habe gemerkt, dass je mehr ich selbst kontrollieren will (was zum größten Teil gar nicht in meiner Macht steht) desto mehr hatte ich das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Egal wie viel ich mir notierte, Reminder, To-Do-Listen, Post It’s – gefühlt half alles nichts.
Doch was war der eigentliche Grund für die immer schwerer wiegende Last auf meinen Schultern? Mein Ego. Mein Anspruch an mich selbst, aber auch mein Anspruch an andere. Wie ich sie und die Situationen die alles umgeben, gerne hätte. Einfach zu vertrauen fiel mir schwer. Ich wollte, dass die Dinge so laufen, wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt hatte. Doch so funktioniert das Leben nunmal nicht.

Also wie habe ich es geschafft aus diesem Teufelskreis wieder herauszukommen?

Als allererstes kam mir (witzigerweise) eine Parallele in den Sinn, die erstmal so gar nichts mit dem Thema zu tun hat:
Vor ein paar Jahren musste ich gesundheitsbedingt für mehrere Monate auf Milchprodukte und Gluten verzichten. Als der Arzt das zu mir sagte, war ich erst einmal richtig frustriert und dachte „Was kann ich denn jetzt überhaupt noch essen?“ Und dann ist es mir im Endeffekt überhaupt nicht schwer gefallen, denn es gab noch so viel anderes Leckeres, dass mich jeden Tag satt gemacht und erfüllt hat.
Diese Erkenntnis hat mich auf die richtige Idee gebracht – ich habe mir ab diesem Zeitpunkt vorgenommen mich mehr auf die Dinge zu fokussieren die ich kontrollieren kann als auf die, bei denen es schlicht unmöglich ist. In meinem Journal habe ich also eine Liste angelegt, was ich selbst in der Hand habe.
Hier ein kleiner Auszug als Inspiration:
  1. Meine Gesundheit
  2. Mein Auftreten/Meine Ausstrahlung
  3. Meine Tagesplanung/Prio 3 To-Do’s
  4. Achtsamkeit/Zeit für mich
Bis ich dorthin kam, hat es eine Weile gebraucht. Denn natürlich schossen mir erstmal Gedanken durch den Kopf wie „Was, wenn von außen so viele Termine kommen, dass du gar keine Zeit für eine Yoga-Einheit hast?“ Es fiel mir schwer, den inneren Kritiker auf stumm zu schalten. Also schrieb ich und schrieb ich – ohne groß nachzudenken und reduzierte die Liste am Ende auf das für mich Wesentliche. Diese Technik hat mir auch geholfen meine Stress-Trigger zu erkennen. Wann werde ich angespannt? 
In welchen Situationen schwenken meine Gedanken ins Negative? Wodurch lasse ich mich stressen?
Hier hilft es, im Alltag einige Zeit lang aktiv wahrzunehmen, vielleicht sogar ein Stress-Trigger-Tagebuch zu führen. Das hat gleich den doppelten Nutzen, dass man z.B. in einer separaten Spalte notieren kann, wie man gerne reagieren würde. Oft kommt eins zum anderen und irgendwann ist die Anspannung einfach nur riesig groß. Und manchmal werden (negative) Gedanken viel lauter, als sie eigentlich sein sollten. Das alles zu notieren bringt dir den nötigen Abstand.
Als ergänzende Methode habe ich noch eine Affirmation für den Tag ergänzt. Manchmal habe ich eine Karte aus einem Kartendeck gezogen und mir auf den Schreibtisch gelegt.
Ich nutze gerne dieses hier:
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Manchmal habe ich mir 1-3 Affirmationen in mein Journal geschrieben. Oft kam tatsächlich vor „Ich habe die Kontrolle über mein Leben“ und auch „Ich erlaube mir, ganz ich selbst zu sein.“
Wie bei allen Affirmationen ist es wichtig, dass du es ganz genau fühlst. Mit all deinen Sinnen. Falls du so gar nichts spürst, dich vielleicht sogar dagegen sträubst und dir vorkommst, als gaukelst du dir nur selbst was vor – formuliere um! Hole dir Inspirationen und sage es in deinen eigenen Worten. Und dann wenn du ein bisschen Gänsehaut hast und ein Kribbeln spürst, weißt du genau: Du bist auf dem richtigen Weg. Du hast die Kontrolle.

 

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Wie dir der Montag nicht mehr den Sonntag vermiest

Wie dir der Montag nicht mehr den Sonntag vermiest

Wer kennt es nicht: ein großes Projekt im Büro steht an, irgendwie kann man am Freitag nach Feierabend noch gar nicht richtig abschalten. Den Samstag genießt man zwar in vollen Zügen, aber der Sonntag… der ist spätestens ab dem Nachmittag schon wieder mit Gedanken an den Montag voll. Doch selten sind das Gedanken der Vorfreude, weil man es kaum erwarten kann sich wieder an den Schreibtisch zu setzen und weiter zu tüfteln. Schade eigentlich! Denn die negative Gedankenspirale nervt uns nicht nur im Büro, sondern klaut auch wertvolle Freizeit, in der wir uns ja eigentlich erholen und mal mit komplett anderen Dingen beschäftigen sollten.

Was kannst du also konkret tun, damit die Bürogedanken nicht schon Sonntags lauern und dich nicht mehr loslassen?
Hier kommen meine 6 besten Tipps!
1. Versuche nicht mit aller Kraft die Gedanken zu verdrängen, denn das funktioniert nicht
Gehe deinen Gefühlen auf den Grund. Was genau bereitet dir Kopfschmerzen, wenn du an die kommende Woche denkst?
Ist es eine bestimmte Aufgabe, der du dich nicht gewachsen fühlst? Hast du das Gefühl, das Wochenende ist schon viel zu schnell vorbei und du hast gar nicht alles geschafft, was du schaffen wolltest? Oder ist es das Arbeitsklima, das im Büro herrscht?
Sich bewusst zu machen woher die Gedanken kommen ist der allerwichtigste Schritt von allen. Denn nur mit diesem Bewusstsein können wir etwas verändern. Also schnapp dir ein Blatt Papier oder noch besser ein Journal und lass deinen Gedanken freien Lauf. Versuche ehrlich zu sein, denn nur so kommst du weiter. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das manchmal sogar dazu führen kann sich eine neue Stelle zu suchen, viel öfter aber sind es die kleinen Dinge auf die wir sogar Einfluss nehmen können – oder zumindest trainieren zu können, ihnen nicht mehr so viel Raum in unserer Gedankenwelt zu geben.

2. Raus aus deinem Kopf – mit der Brain-Dump-Methode

Von der Brain-Dump-Methode habe ich das erste Mal gehört, als ich mich tiefer mit dem Thema Bullet Journaling befasst habe und das Buch dazu vom Bujo-Erfinder Ryder Carroll gelesen habe. Dafür nimmst du dir einfach eine leere Seite deines Journals oder auch ein leeres Blatt Papier und schreibst erstmal ALLE Aufgaben auf, die du in der kommenden Woche erledigen musst und willst. Noch spielt hier die Wichtigkeit und Dringlichkeit keine Rolle. Diese Zuordnung erfolgt in Schritt 2.
Wenn du alles aufgeschrieben hast, gehe die Liste durch und vergebe Prioritäten von 1 (super wichtig) bis 3 (eher unwichtig). Alternativ kannst du hierfür auch die Eisenhower-Matrix zu Hilfe nehmen und die Aufgaben in die folgenden vier Bereiche unterteilen: dringend und wichtig, dringend aber unwichtig, nicht dringend aber wichtig, nicht dringend und unwichtig. Hier kannst du dir meine Vorlage herunterladen:

3. Den Kram vom Wochenende (und letzter Woche) wegräumen

Aufräumen gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen – leider. Kommt dir bekannt vor? Dann sitzen wir im selben Boot. Doch egal wie sehr es nervt, wenn es einmal geschafft ist und dein Umfeld ordentlich aussieht, geht es dir gleich viel besser.  Was mir dabei am allermeisten geholfen hat: Alles hat ein „Zuhause“. Dieser Tipp von Aufräumexpertin Marie Kondo besagt also, dass jedes Teil einen festen Platz hat. Du musst beim Aufräumen selbst also nicht mehr überlegen wo dieses und jenes Teil denn jetzt bloß noch hin soll, sondern weißt: Stifte in den Stiftehalter, Kabel in die oberste Schublade neben die SD-Karten usw.
Diese Plätze zu definieren kostet natürlich erstmal Zeit und braucht eine gute Überlegung. Aber ich sage dir, es lohnt sich total! Es spart dir Woche für Woche Zeit und Nerven und das „Zeug herum liegen lassen“ passiert automatisch weniger oft und in kleinerem Ausmaß.

4. Workouts und bewegte Auszeiten fest einplanen

Die oberste Regel hier: nimm dir nicht zu viel vor, aber nimm dir etwas vor und halte dich daran wie an einen super wichtigen Termin. Wenn du Sonntags euphorisch für die nächsten 5 Tage ein 60-Minuten-HIIT-Power-Workout einplanst, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass du es doch nicht durchhältst (außer du bist super sportlich und es gehört eh schon zu deinem Leben wie die Luft zum Atmen).
Plane Aktivitäten ein die dir Spaß machen, die dich runterbringen und auch einige, die dich etwas herausfordern. Bei mir ist es meistens nach der Arbeit so, dass ich null Bock auf mein Sportprogramm habe. Aber sobald ich die ersten Übungen gemacht habe, hab ich so viel Spaß dabei, dass ich mich frage: warum hatte ich bitte darauf keine Lust?! Plane also Sporteinheiten ein, die dich auspowern und fordern – aber in einem Maße das dir guttut. Ob es eine eher entspannte Yoga-Einheit oder ein 20-Minuten-Hardcore-Workout von Pamela Reif ist, bleibt dir überlassen. Ich persönlich suche mir gerne schon eine Auswahl für die Woche raus, entscheide dann aber am Tag selbst, welches Workout ich genau mache. Ein bisschen wie Bingo spielen also – hier gilt wieder: nicht schummeln. Wir arbeiten hier für uns und mit unserem Körper – nicht gegen ihn.
Auch ein Spaziergang am Abend ist immer eine gute Idee. Einfach mal in die Ferne schauen, ein paar Gedanken sortieren, eine Atemmeditation dabei machen oder jemanden fragen, ob man nicht zusammen ein paar Schritte sammeln will.

5. Essen und Einkaufsliste

Nichts ist nerviger als mit knurrendem Bauch nach einem harten Tag noch darüber nachdenken zu müssen, was man denn jetzt kochen könnte. Da ist der Griff zum Fertiggericht oder die Bestellung beim Lieferservice viel verlockender. Gesünder und günstiger ist es aber doch, sich selbst etwas Leckeres zuzubereiten. Ich habe das große Glück einen Mann an meiner Seite zu haben, der super gerne und richtig lecker kocht. Jeden Tag. Und doch habe ich in Sachen Essen eine grundlegende Aufgabe: ich plane jede Woche das Essen und schreibe die Einkaufsliste. Denn ohne würde das Ganze nicht reibungslos funktionieren.
Ich setze mich also in einer ruhigen Minute (und nicht hungrig!) hin, plane abwechslungsreiche Gerichte für die Woche und schreibe auf, was wir noch an Vorräten da haben und was neu eingekauft werden muss. Bei der Planung achte ich darauf, dass ich überwiegend gesunde und nahrhafte Speisen aufschreibe, vor allem aber am Wochenende darf es auch einfach mal Soul Food sein! Darauf freuen wir uns dann aber tatsächlich auch schon die ganzen Tage davor – auch eine schöne Sache!
Obwohl wir zu zweit sind, planen wir die Gerichte immer für vier Personen. Die Hälfte kommt dann abends schon in Glasbehälter und kann am nächsten Morgen mit ins Büro genommen werden. So hat man gleich das Mittagessen parat – ich hoffe es gibt mittlerweile in jedem Büro eine gute Möglichkeit das Essen aufzuwärmen – ansonsten kann man auch hier kreativ werden und vieles lässt sich super gut am Vorabend vorbereiten.  Bisher hat es mich auch kein einziges Mal gestört, dass es Abends und am Mittag drauf das Gleiche zu essen gibt. Ich plane ja auch bewusst so, dass ich alles gerne esse.

6. Entspannen! Schaffe dir kleine, persönliche Rituale

Das kann der Tatort um 20:15 Uhr sein oder eine kleine Wellness-Einheit, die du gegen Abend zelebrierst. Vielleicht eine schöne Gesichtsmaske, ein Fußbad oder warum nicht auch beides? Du bist wichtig und es soll dir gut gehen. Nimm dir diese Zeit nur für dich. Und wenn es manchmal aus unterschiedlichen Gründen nur 5 Minuten sein können: überlege, was könntest du in diesen 5 Minuten nur für dich machen?
Manchmal setze ich mich aufs Bett und atme 5-10 Minuten tief ein und aus. Nichts anderes. Klingt wenig und macht doch so viel. Einfach Atmen. Im Hier und Jetzt. Gedanken die aufkeimen, lasse ich vorüberziehen wie Wolken. Sie sind da, das ist ok, aber in diesem Moment ist nicht der Zeitpunkt um sich mit ihnen zu beschäftigen. Mit der Einatmung nehme ich Positives in mich auf (das kann zum Beispiel Geduld, Entspannung oder Energie sein) und mit jeder Ausatmung lasse ich etwas los (zum Beispiel Hektik, Anspannung oder Müdigkeit). Es braucht ein bisschen Übung und falls du noch nie meditiert hast, fühlt sich das Ganze sicher erst einmal komisch an. Dann starte mit 10 tiefen Atemzügen. Das schaffst du locker! Und mit der Zeit wirst du merken, wie schnell du dich steigerst.
Das alles sind nur Ideen und Anregungen. Dinge, die für mich gut funktionieren. Schaffe dir Rituale die zu dir und deinem Alltag passen. Probiere Neues aus und wenn dir etwas gefällt, dann bleib dabei. Gönn dir diese kleine Auszeit, denn sie macht einen großen Unterschied wie du in die neue Woche startest. Ganz entspannt, ohne Sorgen und Vorurteile. Denn diese Woche könnte wunderschön werden – gib ihr und dir die Chance dazu!
Work-Life-Balance im Home Office

Work-Life-Balance im Home Office

Vor ein paar Wochen hatte ich mein 1-jähriges Dienstjubiläum. Ein Jahr bei meinem aktuellen Arbeitgeber, aber auch ein Jahr im Home Office. Ich erinnere mich noch gut an meinen Start im neuen Job. Zwei Tage im Büro, die Hälfte der Kollegen gar nicht da und dann für alle die Anweisung: von Zuhause aus arbeiten. Seitdem war ich einige Male für Dreharbeiten und Co auf dem Unicampus unterwegs, ansonsten läuft alles digital und jeder sitzt bei sich daheim. Ich bin heilfroh, dass das bei uns im Team so problemlos klappt und dass wir technisch von Anfang an so gut ausgestattet waren, dass es in dieser Hinsicht nie Probleme gab.
Und doch gab es im letzten Jahr immer wieder Phasen an denen es mir super schwer fiel, abends abzuschalten. Ich habe meinen Schreibtisch im Wohnzimmer, mein Mann saß erst in der Küche und nun hat er einen Schreibtisch im Schlafzimmer. Auch das haben wir gelernt. Auf die harte Tour. Ich war unglücklich, weil ich das Gefühl hatte mir nie spontan und zu jeder Zeit einen Tee, Kaffee oder worauf immer ich gerade Lust habe, zu kochen. Moritz musste also raus aus der Küche. Seitdem klappt es viel, viel besser! Die Investition einen kleinen extra Schreibtisch zu kaufen war also definitiv jeden Cent wert!
Wenn das Abschalten schwer fällt
Dann waren da noch die Tage, an denen es mal wieder so viele Aufgaben gab, dass mir das Feierabend machen und Abschalten echt schwer gefallen ist. An denen es nichts gebracht hat, den Laptop und alles weitere im Rucksack zu verstauen und ihn aus dem Sichtfeld zu räumen. Die Arbeit blieb im Wohnzimmer hängen. An mir. Ich wurde das Gefühl nicht los, zu wenig geleistet zu haben. Hat ja keiner wirklich gesehen wie viel ich gemacht habe. Bestimmt denken die ich bin faul. Alles Gedanken die ich hatte! Du bist also nicht allein, wenn es dir auch manchmal oder sogar öfters so geht.
Das Home Office an sich ist wunderbar und ich liebe es. Ich denke es geht vielen so – gerade wenn man ein gutes Stück zur Arbeit pendeln muss, täglich im Stau steht oder die Bahn mal wieder Verspätung hat. Doch Home Office plus Lockdown ist anders. Da ist man eh gefühlt die ganze Zeit Zuhause. Im Winter gehen die wenigsten stundenlang raus. Es ist kalt, wird früh dunkel und all das, schlägt uns in der Kombi doch irgendwie aufs Gemüt. Wer sonst nach Feierabend ins Fitnessstudio gegangen ist, macht nun vielleicht Sport im Wohnzimmer, wer gern mal Abends mit Freunden essen gegangen ist, kocht daheim. All das, was sich vorher auf so viele Orte verteilt hat, findet aktuell gefühlt auf engstem Raum statt.
Was können wir also tun, um nach einem Tag im Home Office besser Abzuschalten?

1. Rituale

Man hört es immer und immer wieder und bei manchen Ritualen rollen wir schon mit den Augen, wenn wir sie noch ein weiteres Mal hören. I feel you! Du musst nicht Morgens eine Runde um den Block gehen, wenn es auch nach dem 15. Mal eine Quälerei ist und du dich danach nicht besser und wacher fühlst. Du musst kein Journal führen, wenn du jeden Morgen genervt davon bist. Du musst gar nichts! Lass dir kein schlechtes Gewissen machen!

Aber probiere aus. Gewohnheiten ändern sich. Nur weil du die eine Sache vor zwei Jahren doof fandest, heißt das nicht unbedingt, dass sie immer noch nichts für dich ist. Trau dich, auch bereits probiertes nochmal zu versuchen. Vielleicht klappt es nicht wenn du pünktlich los zum Bus musst, entspannt dich aber, wenn du auch getrost ein paar Minuten später im Home Office starten kannst.
Schaue ohne Druck was dir gut tut und hab Spaß daran dich auszuprobieren. Für den Anfang reicht eine einzige, winzige Sache! Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor, denn das geht ganz sicher nach hinten los.

2. Feste Arbeitszeiten

Im Home Office ist es zu verlockend noch ein paar Minuten liegen zu bleiben, nochmal zu snoozen und dann einfach nur halb gestylt an den Rechner zu schlappen. Wir alle haben es doch schon mal gemacht. Während wir uns im Büro nie so blicken lassen würden, ist die Hemmschwelle daheim einfach viel, viel niedriger. Besonders wenn kein Videocall ansteht. Da habe ich das „Glück“, dass das bei mir einfach täglich der Fall ist und ich mich nie trauen würde da im Pyjama aufzutauchen.

Doch Videoanrufe hin oder her – sich ordentlich anzuziehen und so fertig zu machen wie sonst macht uns wach und gibt uns gleich ein anderes Gefühl. Es darf gern eine Spur bequemer sein als im Büro – ich habe die Jeans auch gegen Leggings eingetauscht und liebe es! Hauptsache, du hockst nicht den ganzen Tag im Schlafanzug auf der Couch! Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt…

3. Bereiche definieren oder wie ich: umräumen

Ich arbeite also im Wohnzimmer. Hier steht der Fernseher und mein Klavier. Hier mache ich Sport und hier male ich. Und trotzdem ist es absolut kein super großes Zimmer. Alles gleichzeitig würde hier nicht funktionieren. Nach Feierabend packe ich also erst einmal meinen Laptop und alles Arbeitsutensilien in meinen Arbeitsrucksack und verstaue ihn bis zum nächsten Tag in der Ecke. Ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn!

Die Fernsehecke haben wir mit Sesseln so gestaltet, dass wir die easy umherschieben können (es wohnt niemand unter uns, keine Sorge!) und genau das mache ich jedes Mal, wenn ich hier ein Workout mache. Dann wird alles um den Schreibtisch geschoben und ich habe Platz für meine Yogamatte. Die Matte, Hanteln und Booty Bands sind alle im Schrank verstaut und ich erreiche sie mit einem Griff. Zum Fernsehen werden die Sessel wieder an den ursprünglichen Platz geschoben.

Klingt verrückt und kompliziert? Ist es sicherlich einerseits, aber ich mag es irgendwie total gerne. Es entsteht ein neues Raumgefühl und ich kann besser abschalten und mich auf die jeweilige Aktivität einstimmen.
Wenn du genug Platz hast um dir Bereiche einzuteilen: umso besser. Nutze das! Es wirkt Wunder. Manchmal hilft auch schon ein bisschen Umstellen, eine neue Pflanze, ein neues Bild oder eine neue Schreibtischunterlage. Alles, was dir hilft um dich mental auf Arbeit, Sport oder Freizeit einzustellen.
Mit Leichtigkeit das Leben meistern

Mit Leichtigkeit das Leben meistern

Ein erfülltes, gutes Leben. Das wollen wir alle. Doch wie genau sieht das aus? Gibt’s dafür vielleicht eine Anleitung? Ich glaube wir alle kennen die Suche nach dem Sinn. Was soll ich mit meinem Leben anfangen? Soll es jetzt wirklich noch jahrelang so weitergehen?

Wie toll wäre es, endlich jeden Morgen mit Freude aus dem Bett zu hüpfen, sich auf den Tag zu freuen und abends schließlich voller Zufriedenheit sagen zu können, dass es ein guter Tag war. An dem wir produktiv waren, gesund gegessen haben, achtsam waren, uns genug bewegt haben und auch noch Freundschaften gepflegt haben – ach und der Haushalt, den haben wir natürlich auch nebenbei noch geschmissen.
Doch irgendwie kommt dieses Gefühl von „Heute habe ich alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe! Heute war ein super guter Tag!“ eher selten, wahrscheinlich sogar nie auf.
Dann stellen wir uns schnell die Frage „Was mache ich bloß falsch?“ Oft versuchen wir mehr zu machen, mehr dies, mehr das. Ich brauche nur noch X um endlich Y zu machen. Ich muss mich einfach mehr anstrengen! Kommt dir das bekannt vor?

Von 0 auf 100?

Ich habe in den letzten Monaten bei vielen Freunden und Bekannten nachgefragt: Was heißt ein erfülltes Leben für dich? Als erste Antworten habe ich oft die folgenden bekommen: viel Reisen, Neues ausprobieren, erfolgreich im Beruf sein, ein eigenes Haus/Wohnung haben. Oft waren materielle Dinge dabei. Dinge, die man sich bald (oder auch erst irgendwann) leisten kann und endlich gönnen möchte. Durch Corona kamen viele Aktivitäten dazu. Reisen und Feiern, sobald es wieder geht, Freunde treffen. Da freuen wir uns denke ich alle drauf.
Wichtig ist aber auch, einen Moment innezuhalten, nicht von 0 auf 100 zu starten, nicht gleich jedes Wochenende mit einem Kurztrip zu verplanen. Ein voller Terminkalender bedeutet lange nicht, ein erfülltes Leben voller Freude zu haben.

Es wird nicht für immer so bleiben

Ein erfülltes Leben muss nicht vollgepackt sein. Auch ein „langweiliges“ Leben hat viele Momente, die man dann wahrscheinlich noch achtsamer und „im Moment“ erlebt. Ohne Ablenkung. Ohne Terminstress. Man könnte immer noch dies und das tun, was einen weiter voranbringt und das Leben vielleicht besser und spannender macht. Doch führt uns das wirklich ans Ziel? Wo ist dieses Ziel überhaupt? Falls sich dein Leben gerade total unerfüllt anfühlt und du denkst, du läufst in die absolut falsche Richtung oder im sich immer schneller drehenden Hamsterrad: das ist ok. Das heißt nicht, dass es für immer so bleiben wird.

Ich hoffe ich kann dir mit meinen Blogartikeln Mut machen und dir die ein oder andere Methode (die für mich funktioniert hat) mit an die Hand geben. Dir mit meinen Bildern und Vorlagen ein bisschen Leichtigkeit und Freude geben und dir vielleicht sogar den berühmten kleinen Denkanstoß geben, der den Stein ins Rollen bringt. Ein bisschen mehr Ordnung in das Alltagschaos bringen. Damit du dein Leben bestimmst – und nicht dein Leben dich.